Kirgistan – Routenvorschlag für eine 2 Wochen individuelle Rundreise

Kirgistan…! „Kirgi…was?“ So ungefähr war die meiste Reaktion von Freunden und Bekannten, wenn ich über meine damaligen Reisepläne berichtet habe. Ohne Russisch- oder Kirgisisch Kenntnisse war ich individuell in Zentralasien unterwegs – und das ohne Probleme. Kirgistan gehörte ehemals zur Sowjetunion und beeindruckt mit unfassbar schönen Landschaften, idyllischen Bergseen, einsamen Jurten, Wildpferde in den Steppen der Hochebene und einem Backpacker- und Wanderparadies – wohlgemerkt fernab vom Massentourismus.

Reisezeit:

Für Backpacker eignet sich eine Reise nach Kirgistan nur von Anfang Juli bis Mitte August. So hast du warme 30°C in der Hauptstadt Bishkek oder am Issyk-Kul, während die Temperatur in der Hochebene nachts schon auf 5°C sinken kann. Bereits ab Herbst sind einige Pässe gesperrt und unpassierbar. Auch sinkt die Temperatur ab Ende August auf 3000m schon unter den Gefrierpunkt.

Sprache:

In Kirgistan gibt es 2 Amtsprachen: Kirgisisch und Russisch. Englisch ist in der Hauptstadt weit verbreitet, während es in den ländlichen Regionen anders aussieht. Aber keine Sorge: auch ohne Russisch- und Kirgisischkenntnisse ist es möglich das Land individuell zu bereisen. Das in vielen Städten verbreitete CBT (Community Based Tourism) wird bspw. von englischsprachigen Mitarbeitern koordiniert.

Währung und Preise:

In Kirgistan ist der Kirgische Som (KGS) die offizielle Landeswährung. 100 SOM entsprechen ca. 1,00€ (Stand: 29.04.2023).
Kirgistan ist ein sehr günstiges Reiseland. Wer ausschließlich öffentliche Verkehrsmittel (Minibusse „Marshrutka’s“) oder Sammeltaxen verwendet, wird für eine 2 wöchige Reise wenige Hundert Euro benötigen. Die meisten Homestays und Jurten verlangen 600 – 750 SOM inkl. Frühstück. In den Städten gibt es viele Hostels für ähnliche Preise. Oft bieten Homestays und Jurten auch optional Abendessen/Mittagessen für ca. 300-350 SOM an. In einigen Dörfern gibt es bei lokalen Restaurants bereits eine Mahlzeit für 50 – 200 SOM.
Bei meiner Reise waren die mit Abstand teuersten Posten eine gebuchte 3 Tagestour nach Tash Rabat und Kel Su (ab ca. 14.000 SOM bei 3 Personen) und ein Privatfahrer für 2 Tage (4.500 SOM pro Fahrzeug).

Kostenaufstellung 14 Tage Kirgistan (2016 als Alleinreisender):
Gesamtkosten: ca. 870,-€

– Flug: 377€
– Übernachtungen (inkl. Frühstück): 9.000 SOM (ca. 120€)
– Mahlzeiten/Supermarkt: 3.600 SOM (ca. 48€)
– Touren: 16.000 SOM (ca. 213€)
– Transport Privatfahrer: 4.500 SOM (ca. 60€)
– Transport Taxi/Sammeltaxi: 2.800 SOM (ca. 38€)
– Transport Marshrutka: 500 SOM (ca. 6,70€)
– Trinkgeld: 630 SOM (ca. 8,50€)

Kreditkarte/Bargeld:

Umtausch in SOM vor der Abreise ist nicht notwendig. Ich benutze die kostenlose Kreditkarte von der DKB. Mit dieser kannst du auch weltweit gebührenfrei Geld abheben. Die Zahlung mit Kreditkarte ist noch nicht weit verbreitet. Bargeld erhälst du so ohne Probleme am Airport in Bischkek oder an beliebigen Geldautomaten in Bischkek, Kochkor oder Naryn.

Anreise:

Der Manas International Airport Bishkek wird von (noch) nicht vielen Fluggesellschaften mit Verbindung nach Europa angeflogen. Generell besteht die Möglichkeit mit Turkish Airlines oder Pegasus Airlines über Istanbul anzureisen. Die andere Option ist ein Flug über Moskau mit Aeroflot. Die günstigsten Verbindungen beginnen ab 350€. Normalpreise bewegen sich bei ca. 500-550€.

Einreise:

Für deutsche, schweizerische und österreichische Staatsangehörige ist für die Einreise nur ein Reisepass ausreichend (bis zu 60 Tagen Aufenthalt). Ein Visum ist nicht erforderlich (Stand 11/2019)

Packliste:

FüNimm dir unbedingt auch warme Klamotten (Sweater und Jacke) mit – die Nächte auf über 3000m sind kalt (3-5°C). Da einige Ziele fernab der Zivilisation sind, solltest du auch eine Stirnlampe° und eine Powerbank°  unbedingt mit dabei haben.
Kennst du den Trick mit dem Kompressionsbeutel° schon?

Reiseroute:

Ich war insgesamt 2 Wochen in Kirgistan unterwegs und habe etwas die Höhe unterschätzt (an einem Tag von 2000m auf 4000m verträgt sich nicht so gut ;-). Daher habe ich meine tatsächliche Route etwas modifiziert und die Reihenfolge etwas angepasst. Mithilfe der Erfahrungen vor Ort von anderen Reisenden und Locals, möchte ich neben dem 2 wöchigen Routenvorschlag auch noch Ideen für deine 3 wöchige Reise geben. Hier findest du meinen Routenvorschlag im Gesamtüberblick:

Tag 1: Ankunft in Bishkek (800m ü. NN). Sightseeing in der Hauptstadt und Übernachtung im Hostel.
Tag 2: Fahrt Bishkek – Kochkor [Shared Taxi]; Übernachtung im Homestay in Kochkor (2000m ü.NN)
Tag 3: Trekking (6 Std. Wanderung) an den Bergsee Köl Ükök (3100m) von Kochkor [mit Taxi zum Startpunkt], Übernachtung am See in einer Jurte bei Nomaden (3100m)
Tag 4: Trekking von Köl Ükök zurück nach Kochkor (2000m), Übernachtung im Homestay
Tag 5: Fahrt Kochkor – Song Kul (Privatfahrer/Taxi), Übernachtung in einer Jurte bei Nomaden am See (3100m)
Tag 6: Spaziergang/HorseTrekking am Song Kul, Fahrt Song Kul – Naryn [Privatfahrer], Übernachtung in Naryn im Homestay (2000m)
Tag 7: Beginn 3 Tagestour: Fahrt nach Tashrabat [Privatfahrer], 6h Horsetrekking auf 4000m mit Blick auf den Chatyr Kol und zurück nach Tash Rabat, Übernachtung in Tash Rabat in einer Jurte (3100m)
Tag 8: Fahrt ins Sperrgebiet „Border Zone“ (Permit notwendig!) in die Nähe vom Kel Suu, 3-4h Wanderung zum Kel Su (3500m) und zurück, Übernachtung in einer Jurte bei Nomaden (3100m)
Tag 9: Erneute Wanderung an Kel Suu oder Alternativprogramm am Vormittag im Ak Say Valley, Rückfahrt nach Naryn [Privatfahrer], Übernachtung im Homestay in Naryn (2000m)
Tag 10: Fahrt Naryn – Balygcy [Shared Taxi], Fahrt Naryn – Tosor [Marshrutka], Übernachtung im Guesthouse in Tosor (1600m) am Issyk-Köl
Tag 11: Ausflug an Skazka Canyon (Fairytale Valley) von Tosor [Taxi], Übernachtung in Tosor
Tag 12: Strandtag und Übernachtung in Tosor; alternativ Ausflug an Jeti Oguz
Tag 13: Fahrt von Tosor nach Bishkek [Marshrutka), Übernachtung in Bishkek
Tag 14: Abflug von Bishkek


Hinweis: Nicht alle Ziele wurden in Googlemaps gefunden – daher nur ungefähre Angaben.

optional 3 Wochen:
Tag 13: Fahrt nach Karakol
Tag 14-16: 3 Tages Wanderung (Lake, Hot Springs)
Tag 17: Fahrt Karakol – Bishkek
Tag 18: Flug Bishkek – Osh
Tag 19: Sightseeing Osh
Tag 20: Fahrt Osh – Bishkek
Tag 21:Abflug von Bishkek

Fortbewegungsmittel, Straßen und Mietwagen:

Während die Hauptverbindungsstraße (v.a. die A365) sehr gut ausgebaut ist, sind die meisten restlichen Straßen in sehr schlechtem Zustand (u.a. Schotterwege, viele Schlaglöcher, überschwemmte Teilstücke) und dementsprechend auch für Ortsfremde schwer zu befahren.
In Kirgistan herrscht Rechtsverkehr – lasse dich aber nicht irritieren, dass auch einige Rechtslenker unterwegs sind. Je nachdem, ob das Auto von Europa/USA oder Japan importiert wurde 

– Shared Taxi: Eine sehr beliebte Art des Reisens von Kirgisen und Reisenden. An bestimmten Treffpunkten (bspw. West Bus Station in Bishkek) sammeln sich viele offizielle und inoffizielle Taxis, die die meisten Hauptstrecken wie z.B. Bishkek – Karakol, Bishkek – Kochkor, Bishkek – Naryn, Naryn – Kochkor abdecken. Wartezeit miteinberechnen! Die Taxis fahren erst los, wenn das Auto komplett voll ist. Kosten bspw. ca. 500 SOM Bishkek – Naryn.

– Mini Bus/Marshrutka: Ebenfalls ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Meist handelt es sich um alte Mercedes-Benz Sprinter Busse. Preislich noch unterhalb des Shared Taxis einzuordnen (z.B. Bishkek – Karakol ca. 350 SOM). Ebenfalls Wartezeit einberechnen, da nur volle Busse losfahren. Unterwegs wird auch gern mal das ein oder andere Paket – oder wenn es sein muss eine Ziege mittransportiert und von A nach B gebracht.

 Taxi: V.a. in der Stadt ein wichtiges Transportmittel. Unbedingt nur Taxi mit Taxometer benutzen oder sich vorher zumindest über die gängigen Preise erkundigen (bspw. Bishkek Airport – Bishkek City Center 500 – 600 SOM für die 40min. Fahrt; vgl. Marshrutka 50 SOM).

  Privatfahrer: Für Strecken an/vom Song Kul oder andere abgelegene Gegenden bietet sich auch ein Privatfahrer an. Im Vergleich zu den anderen Optionen die teuerste Art der Fortbewegung.

– Mietwagen: Eher nicht zu empfehlen. Preislich beginnt dies wohl ab ca. 30€/Tag. Hierfür bekommst du auch einen Privatfahrer! Laut anderen Quellen ist es bei Unfällen (auch bei Nichtverschulden) üblich, persönlich zu einer Gerichtsverhandlung vor Ort zu erscheinen.

Unterkunft:

Auf booking.com° findest du viele Unterkünfte v.a. für Bishkek und Tosor. Du kannst die meisten davon auch kurzfristig kostenlos stornieren.

Tag 1: Ankunft in Bishkek (800m ü. NN)

– Anreise:

Idealerweise buchst du den Turkish Airlines Flug mit Ankunft um 5.45 Uhr, so hast du nach einer kurzen Erholung am Vormittag noch genug Zeit die Stadt zu erkundigen. Ignorier nach Ankunft am Manas International Airport die Angebote der vielen „Taxifahrer“ und gehe nach dem Ausgang rechts, dort wartet schon die Marshrutka No. 380, die dich für 50 SOM in die Stadt bringt (Offizielles Taxi 500-600 SOM; die meisten „Fahrer“ am Flughafen verlangen jedoch nicht selten 1500 SOM!).

– Unterkunft in Bishkek:
Aus eigener Erfahrung kann ich dir das Interhouse City Center° empfehlen – ein sehr sauberes, klimatisiertes zentral gelegenes Hostel mit hilfsbereiten Angestellten. Mehrbettzimmer oder Private Doppelzimmer mit „shared Bathroom“. Weitere Unterkünfte in Bishkek findest du hier°.

– Sightseeing in Bishkek:

– Spaziergang im City Center (Monument to Manas the Great, Ala-Too Square)
– Osh Basar
– Dordoi Market

Tag 2: Fahrt Bishkek – Kochkor (200 km, 3 Stunden), 2000 ü.NN

– Anreise:

– Taxi von der Stadtmitte zum West Bus Station (max. 100 SOM)
– Shared Taxi von West Bus Station nach Kochkor (ca. 300-350 SOM)
– Marshrutka von West Bus Station nach Kochkor (ca. 200 SOM)

Es reicht aus, wenn du um ca. 10.00 Uhr am West Bus Station bist.

– Organisation:
1. Buche über das CBT Kochkor (Koordinator Bek) den Ausflug an den Köl Ükök. Ein Guide ist nicht notwendig (siehe Tag 3). Kosten für Übernachtung in der Jurte, Frühstück, Abendessen und Transfer zum Startpunkt mit dem Taxi: 1750 SOM (bei mehreren Personen sollte es günstiger sein, da die Taxikosten sich reduzieren). Alternativ mit einem offiziellen Taxi zum Startpunkt fahren und vor Ort (es stehen meist 3 Jurten rum) am See direkt nach einer Übernachtungsmöglichkeit fragen (ggf. günstiger).
2. Bist du an einer Tour an den Kel Suu von Naryn aus interessiert (vgl. Tag 7), kontaktier unbedingt vorab den Koordinator Kubat von Kubat Tours, da hier ein spezielles Permit notwendig ist, welches ein paar Tage braucht (Wochenenden beachten!). Je früher desto besser. Kubat Tour, Ap. 51,6 Lenin St, Naryn, www.kubat-tour.from.kg/ oder Facebook

– Unterkunft in Kochkor:

Homestay gibt es zw. 500 – 700 SOM pro Nacht inkl. Frühstück, abhängig von Lage und Ausstattung.  Auch über das CBT Kochkor buchbar. Alternativ findest du auch hier gute Unterkünfte in Kochkor°

Tag 3: Trekking an den Köl Ükök [18km, ca. 6 Std., 1200 Höhenmeter), 3100 ü.NN

Die Fahrt zum Startpunkt der Wanderung (GPS Koordinaten: 42.156076, 75.786096) dauert ca. 15min von Kochkor aus. Versuche ab 9.00 Uhr zu starten, sodass du vor den Gewittern (die gerne nachmittags beginnen) am Ziel bist. Tagesrucksack ausreichend – deinen Hauptrucksack kannst du im CBT lassen.
Der Weg zum Köl Ükök ist einfach zu finden – verlaufen kann man sich quasi nicht. Ein Guide (würde ca. 60€ für 2 Tage kosten) ist somit wirklich nicht notwendig. Wer auf Nummer sichergehen will, kann sich die App „WikiLoc“ auf sein Smartphone laden und das GPS Profil der Strecke (bspw. Route Nr. 2009455) herunterladen und genau verfolgen. Der Aufstieg bis zur Jurte dauert ca. 6 Std. (+30min. je nach Pausen) und die insgesamt 1200 Höhenmeter verteilen sich auf 18km Strecke (moderate Steigung also). Eine knifflige Stelle gibt es jedoch ca. bei der Hälfte der Strecke, da du für 1-2min. einen eiskalten, etwa knietiefen Bachlauf passieren musst. Kurz vor dem See gibt es ein kurzes steiles Stück. Als Belohnung lockt das tolle Panorama des Bergsees mit den schneebedeckten 4000 und 5000er im Hintergrund. Vom See zur Jurte dauert es nochmal ca. eine Stunde.

– Übernachtung:

Übernachtung in einer der Jurten (CBT hat mir das Zelt „Nurjan“ reserviert) bei einer sehr netten Nomadenfamilie auf ca. 3100m. Es gab sehr leckeren frisch gefangenen Fisch zum Abendessen. Neben mir waren noch 2 französische Touristen dort und wir haben uns eine Jurte geteilt.
Kosten: Reservierung über CBT Naryn inkl. Transfer, Übernachtung, Abendessen und Frühstück für 1750 SOM.

Tag 4: Rückweg vom Köl Ükök nach Kochkor

Auf 3500m befindet sich ein weiterer kleiner Bergsee, den ich jedoch nicht mehr besucht habe. Zu sehr hatte ich mich schon auf den Rückweg (es geht eigentlich nur bergab) gefreut.
Bezüglich der Abholung vom Startpunkt kannst du im Vorfeld eine Uhrzeit ausmachen (5 Stunden ab Start von der Jurte sind realistisch) oder sobald du wieder Handyempfang hast dich telefonisch oder per Whatsapp im CBT melden.

Unterkunft wieder im Homestay in Kochkor.

Tag 5: Fahrt Kochkor – Song Kul (Privatfahrer/Taxi)

– Fahrt:

Organisiere dir über das CBT, Homestay oder bei Kubat Tour in Naryn vorab ein Fahrer, der dich von Kochkor an den Song Kul und am nächsten Tag weiter nach Naryn bringt. Kosten: 4500 SOM (Verpflegung/Übernachtung für den Fahrer inklusive).
Die Fahrtzeit beträgt ca. 3 Stunden über Schotterwege mit unendlichen Schlaglöchern.

– Spaziergang am Song Kul:

Der Song Kul ist ein bekannter Bergsee auf 3000m Höhe umgeben von schneebedeckten Bergen und der 2. größte See Kirgistan’s. Am Südufer des Song Kuls (Koordination: 41.770562, 75.138463) ist ein Spaziergang zu empfehlen: Friedliche grasende Pferde am Seeufer, die Weite der Steppe, die Berglandschaft im Hintergrund. Alternativ hast du auch die Gelegenheit einen kurzen Reitausflug zu buchen.

– Unterkunft in einer Jurte:

Es gibt am Song Kul mehrere Jurten. Hierbei gibt es von der kommerziellen Jurte (inkl. Dusche beheizt von Solarzellen) bis zur einfachen Jurte für jeden Geschmack etwas dabei.
Mein Tipp: Organisiere über Kubat Tour den Fahrer und gleich die Unterkunft in einer „traditional non-commercial yurt“ am Song Kul. Genauso wie am Köl Ükök übernachtest du bei einer echten Nomadenfamilie und gehörst während deines Aufenthalts quasi zur Familie. In Song Kul war ich der einzige Gast.

Kosten: 600 SOM Übernachtung inkl. Frühstück, optional 300 SOM jeweils für Abendessen und/oder Mittagessen.

Highlights: Vom Familienvater wurde ich nach draußen gerufen, wo sich bereits seine Freunde auf ihren Pferden versammelt hatten und sich für das traditionelle Reiterspiel Buzkashi vorbeireten. Es wird ein Schaaf geschlachtet (naja, eher die Kehle durchgeschnitten) und die Beine abgeschnitten. Der Korpus wurde dann quasi als “Spielgerät” benutzt und mehrere Teams spielen gegeneinander.

Tag 6: Fahrt Song Kul – Naryn (Privatfahrer/Taxi)

– Fahrt:

Derselbe Fahrer wie am Vortag bringt dich in 3 Stunden vom Sonk Kul nach Naryn.

– To Do:

– Check-In Procedure bei Kubat Tours zur Abklärung wichtiger Fragen bzgl. der nächsten Tour am Folgetag. Das Permit hast du idealerweise schon vor einer Woche beantragt (vgl. Tag 1). Kubat Tour, Ap. 51,6 Lenin St, Naryn, www.kubat-tour.from.kg/

Naryn ist eine beschauliche Kleinstadt mit nur einer Hauptstraße. Viele Gebäude aus der Sowjetzeit geben der Stadt einen besonderen Charme.

– Übernachtung:
Im Homestay (ca. 700-750 SOM inkl. Frühstück) organisiert über Kubat Tour oder CBT Naryn.

Tag 7: Fahrt nach Tash Rabat, Horse Trekking auf 4000m

Heute steht der 1. Tag der 3 Tagestour an. Mit dem Fahrer, der dich die nächsten 3 Tagen begleiten wird, geht es von Naryn aus nach Tash Rabat u.a. auf der bekannten Seidenstraße. Die Fahrt dahin ist der Wahnsinn – die Landschaft wechselt mehrmals. Als ob jemand alle 30min. einen komplett neuen Film einlegen würde – unfassbar. Sehr gut erinnere ich mich an einer Stelle in der kirgischen Steppe. Auf linken Seite die schneebedeckten 4000 und 5000er, die einwenig an die Alpen erinnern. Auf der rechten Seite gleichzeitig ein komplett anderes Szenario: eine „3 stufige“ Gebirgslandschaft angefangen über saftigen grünen Hügeln, dahinter bräunliche „faltige Berge und als i-Tüpfelchen ein Hochgebirge ganz im Hintergrund.
Nach der knapp 5 stündigen Fahrt erfolgt der „Check-In“ an einem Jurtencamp in Tash Rabat.

Und dann geht auch schon das Horse Trekking los. Noch nie geritten? Kein Problem, war auch für mich das erste Mal und eigentlich ist es auch nicht so schwer. Die größte Herausforderung ist die Dauer des Reitens. Die 6-7 Stunden auf dem Pferd ist vor allem für den Po eine große Herausforderung  Es ist ein unfassbar tolles Erlebnis – quasi fast allein – durch das einsame Tal zu reiten. Auf 4000m ist das Ziel erreicht und du wirst einen Hammer Ausblick auf den Chatyr-Kol und den umliegenden Bergen haben.
Übernachtung im Jurtencamp.

Tag 8: Fahrt ins Grenzgebiet, Wanderung zum Kel Suu

Nach einem kurzen Besuch von Tash Rabat, eine 500 Jahre alte Karawanserie, geht es am 2. Tag der 3 Tagestour 6-7 Stunden lang über Schotterstraßen, Schlaglöcher und Wiesen in Richtung Kel Suu, einem Bergsee auf 3500m im Grenzgebiet zu China. An 2 Kontrollpunkten wird auf dem Weg der “Military Permit” kontrolliert, den du idealerweise vor einer Woche beantragt hast. Fernab der Zivilisation erreichst du gegen Nachmittag deine Jurte in einem wunderschönen Tal und bist dort Gast bei einer sehr netten Nomadenfamilie, die schon mit dem (verspäteten) Mittagessen wartet. Danach erfolgt die Wanderung zum Kel Suu – den Bergsee erreichst du nach knapp 2 Stunden.
Unfassbar, diese Farben! Sehr mystisch sieht der knallgrüne Bergsee aus – zusammen mit den Felsen im Hintergrund bietet dieser See das perfekte Panorama. Der Wahnsinn!
Übernachtung in einer Jurte.

Tag 9: Wanderung/Reitausflug im Ak-Sai-Tal und Rückfahrt nach Naryn

Am letzten und dritten Tag der “3 Days Tour” besteht morgens nochmal die Möglichkeit an den “Kel Suu” zu wandern oder nach Absprache mit deinem Fahrer einen anderen Ausflug im Ak-Sai-Tal durchzuführen. Nach dem leckeren Mittagessen und dem Abschied von der Nomadenfamilie führt die 4 stündige Fahrt wieder zurück nach Naryn.
Unterkunft wieder im Homestay in Naryn.

Tag 10: Fahrt Naryn – Balykchy [Shared Taxi], Fahrt Naryn – Tosor an den Issyk-Kul [Marshrutka]

Mit dem Shared Taxi (500 SOM) oder Marshshrutka (350SOM) geht es von Naryn nach Balykchy (ca. 4 Stunden).
Von Balykchy fahren mehrere Marshrutkas nach Tosor (200SOM, ca. 2 Stunden) an den Issyk-Kul.
Der Issyk-Kul ist der größte See in Kirgistan und auch der 2. größte Gebirgssee der Welt. Da der Issyk-Kul sich auf “nur” 1600m befindet, herrscht hier im Vergleich zum “Song Kul” auch ein anderes Klima. Temperaturen um die 30°C sind keine Seltenheit – so wundert es nicht, dass dieser See auch für viele Kirgisen oder Kasachen als Meer-Ersatz dient.
Unterkunft in Tosor ist das Ak-Keme Guesthouse°  für 1000 SOM (inkl. Frühstück und Abendessen) zu empfehlen.

Tag 11: Ausflug an Skazka Canyon (Fairytale Valley) von Tosor [Taxi], Übernachtung in Tosor

In der Nähe von Tosor befindet sich der Skazka Canyon – eine surreale Landschaft mit tollen Felsformationen. Die Natur hat im Laufe der Jahre eine “Chinesische Mauer” errichtet.
Sehr eindrucksvoll und neben den genialen Bergseen in der Naryn Area auch ein Highlight der Reise.
Ab Tosor mit dem Taxi für 150 SOM an den Eingang vom Skazka Canyon bringen lassen – von dort sind es noch 30min. zu Fuß bis ins Tal. Alternativ fährt für 500 SOM auch ein Fahrer des Guesthouses. Um den v.a. lokalen Touristenmassen zu entgehen, lohnt es sich bereits ab 10.00 Uhr dort zu sein. Insgesamt habe ich dort 4 Stunden verbracht, um die Felsformationen zu bestaunen und teilweise auch zu erklimmen. Gutes Schuhwerk und Sonnenschutz ist sehr zu empfehlen!

Tag 12: Strandtag am Issyk-Kul und Übernachtung in Tosor; alternativ Ausflug an Jeti Oguz

Nach vielen Ausflügen und Eindrücken der letzten 1,5 Wochen habe ich beschlossen einen Strandtag am Issyk-Kul einzulegen. Da mir die Unterkunft (Ak-Keme Guesthouse) zudem sehr gefallen hat und das Wetter genial (30°C) war, gab es für meine keine Alternativ, obwohl ich an diesem Tag eigentlich einen Ausflug an den “Jeti Oguz” machen wollte.
Sollte du an den “Jeti Oguz” interessiert sein, findest du hier weitere Informationen.

Tag 13: Fahrt von Tosor nach Bishkek [Marshrutka), Übernachtung in Bishkek

Mit der Marshrutka geht es von Tosor wieder zurück nach Bishkek. Solltest du Probleme haben eine Marshrutka ab Tosor zu finden, lasse dich mit dem Taxi ins nahegelegente “Bokonbayevo” bringen, von wo viele Marshrutkas direkt nach Bishkek fahren (250 SOM).
Unterkünfte in Bishkek findest du hier°.

Tag 14: Abflug von Bishkek

Von Bishkek aus fährt dich ein Taxi (mit Taximeter!) für 500-600 SOM in 45min. an den Airport.

Optional 3 Wochen Tour:

Solltest du 3 Wochen in Kirgistan verbringen, kann ich dir folgende Variante (nach vielen Gesprächen mit anderen Reisenden) vorschlagen:
Tag 13: Fahrt nach Karakol
Tag 14-16: 3 Tages Wanderung (Lake, Hot Springs)
Tag 17: Fahrt Karakol – Bishkek
Tag 18: Flug Bishkek – Osh
Tag 19: Sightseeing Osh
Tag 20: Fahrt Osh – Bishkek
Tag 21:Abflug von Bishkek

Fazit:

Kirgistan ist nicht das bekannteste Reiseziel, aber genau diese Tatsache macht dieses Land so reizvoll. Kein Massentourismus, kein Hotelketten am See, keine nervigen Strandverkäufer, sondern unberührte atemberaubende Landschaften, Wildpferde an den schönsten Bergseen  und sehr freundliche Menschen. Wer an anderen Kulturen interessiert ist, bekommt in Kirgistan die Möglichkeit das Nomadenleben hautnah mitzuerleben, in Jurten zu schlafen, in einsamen Tälern mit dem Pferd zu reiten und auf tagelange Wanderungen zu gehen, ohne anderen Touristen zu begegnen. Eine Reise nach Kirgistan wird dich bereichern – nicht nur durch die beeindruckende Landschaft, sondern auch durch die Erfahrung mit kirgischen Nomaden und lokalen Dorfbewohnern. “Travel is the only thing that makes you richer” – kein Zitat würde hier besser für eine Reise nach Kirgistan passen.

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